Wie in der Mitteldeutschen Zeitung zu lesen war wird es am 15.12.2014 ab 16:00 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt Sangerhausen geben, welche sich mit einer kritischen Sicht auf die Politik befassen wird. Hierbei treten jedoch auch Befürchtungen auf, dasss diese Demonstration von menschenverachtenden Meinungen unterwandert wird, da auch auf Seiten mit rechtem Gedankengut angekündigt wurde zukünftig solche Demonstrationen für ihre Ideologie zu nutzen. Auch der Bericht des Oberbürgermeisters zu Sitzung des Stadtrates am 04.12.2014 untermauert in Teilen diese Befürchtung. Diesen stellen wir hier nun zur Verfügung:
"Asylbewerber in Sangerhausen
In Sangerhausen sind derzeit 261 Asylbewerber aus verschiedensten Herkunftsländern untergebracht. Als zuständige Behörde bemüht sich der Landkreis Mansfeld-Südharz sehr intensiv um die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für aufzunehmende Einzelpersonen und Familien. Im Rahmen dieser Vorbereitungen handelt es sich um die Schaffung von Gemeinschaftsunterkünften und Anmietungen von Wohnungen im gesamen Stadtgebiet. Mittlerweile gibt es recht vielseitige Angebote von Vereinen und Initiativen, um Asylbewerbern den Aufenthalt in unserer Stadt zu erleichtern und mit den doch oft ungewohnten Bedingungen und Umständen besser zurecht zu kommen. Hier sind als Beispiel Angeboe im Sportbereich, in der Jugendarbeit, bei Begegnungsabenden und natürlich im neugestalteten Begegnungscafe am Markt zu nennen.
Jedoch gibt es in Sangerhausen auch Personenkreise, die sich über die Medien, wie Facebook, sehr aggressiv gegen die Aufnahme und Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Deutschland äußern. Hier muss es Aufgabe aller demokratischen Kräfte unserer Stadt und Region sein, derartigen Initiativen und speziellen Initiatoren entgegen zu treten."
Weiterhin heißt es: "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich an derart öffentlichen Kundgebungen auch gern zutiefst undemokratisch denkende Personenkreise hängen und versuchen, derartige Plattformen für ihre Auftritte zu nutzen. Daher möchte ich Sie alle aufrufen, am 15.12.2014 um 16:00 Uhr mit mir gemeinsam dieser angemeldeten Versammlung auf dem Marktplatz beizuwohnen und dort aktiv für unsere rechtsstaatlichen Ziele, auch die der Flüchtlingspolitik, einzutreten."
Wir möchten ebenfalls dazu aufrufen, mit der angemeldeten Montagsdemonstration nicht demokratiefeindlichen und rassistischen Hetzern eine Plattform zu bieten und somit auch die Organisatoren bitten, solchen Meinungen nicht den Nährboden zu geben. Wir werden diese Montagsdemonstration durch unsere Vielfalt bereichern und zur Seite stehen, solang wir uns entsprechend unseres Selbstverständnisses wiederfinden.
Gleichzeitig werden wir die OASE als wichtigen Mittelpunkt unserer Arbeit in Sangerhausen vor solch möglichen Äußerungen und Angriffen Menschenverachtender Aussagen schützen. Mit Lichtern (am besten Kerzen in Gläsern) soll ein leuchtender und schützender Ring um die Oase entstehen, mit welchen wir auch den Marktplatz für Menschlichkeit und Gastfreundlichkeit erstrahlen lassen.
Vor allem auf den geschichtlichen Bezug möchten wir sagen, dass auch 1989 Menschen mit Kerzen auf die Straße gegangen sind, auch in Sangerhausen.
Update: 06.12.2014 / 15:59 Uhr
OASE wurde eröffnet
Vielfalt ist ein hohes gut, genau wie die Solidarität gegenüber Menschen, welche aus aufgrund verschiedener Krisen auf ihren Ländern flüchten musste und müssen. Es gilt der Grundsatz "we are all human" - Wir sind alle Menschen.
Die OASE ist unser Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen, sie ist unser Projekt zur Verständigung mit anderen Kulturen und dem gegenseitigen Verständnis. Wir laden alle Menschen ein erfolgreich für die Verständigung und Solidarität untereinander zu werben - für eine friedliche Welt in der es egal ist, welche Hautfarbe man hat, welche Religion man lebt und welcher Herkunft man ist.
Menschen verstehen sich immer, auch wenn es nur mit Händen und Füßen tut. Dies haben wir zur Eröffnung bewiesen und damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung geschafft.
Für die OASE gilt jedoch folgendes zu beachten:
Personen die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, sind von den Veranstaltungen jeglicher Art ausgeschlossen. Die Veranstalter werden ihnen den Zutritt verwehren oder während einer Veranstaltung sie von dieser ausschließen. Der Veranstalter behält sich entsprechendes Hausrecht vor.
Die OASE ist unser Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen, sie ist unser Projekt zur Verständigung mit anderen Kulturen und dem gegenseitigen Verständnis. Wir laden alle Menschen ein erfolgreich für die Verständigung und Solidarität untereinander zu werben - für eine friedliche Welt in der es egal ist, welche Hautfarbe man hat, welche Religion man lebt und welcher Herkunft man ist.
Menschen verstehen sich immer, auch wenn es nur mit Händen und Füßen tut. Dies haben wir zur Eröffnung bewiesen und damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung geschafft.
Für die OASE gilt jedoch folgendes zu beachten:
Personen die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, sind von den Veranstaltungen jeglicher Art ausgeschlossen. Die Veranstalter werden ihnen den Zutritt verwehren oder während einer Veranstaltung sie von dieser ausschließen. Der Veranstalter behält sich entsprechendes Hausrecht vor.
Neue Stolpersteine werden verlegt
Im Jahr 2014 wird an Sangerhäuser Mitbürger erinnert, die auf Grund ihrer politischen Überzeugung Opfer des Nationalsozialismus wurden. Es waren Mitglieder der SPD, KPD und der Sozialistischer Arbeiterjugend. Erfahren Sie hier mehr zu den Personen.
Die Gedenksteine werden wiederum durch den Kölner Künstler und Initiator des europaweiten Stolpersteinprojektes Gunter Demnig selbst verlegt. Diese Verlegung und das umgebene Programm wird wie bereits zu den vergangen Veranstaltungen durch die Initiative Erinnern und Gedenken geplant und durchgeführt.
Wann? 12:30 Uhr
Wo? 1. Anlaufpunkt: Alten Magdeburger Straße 2 (vormals Wohnsitz von Franz Heymann)
2. Anlaufpunkt: Mahnmal nahe der Marienkirche (Gedenkstein für Paul Beck)
3. Anlaufpunkt: Bahnhofstraße 21 (vormals Wohnsitz von Walter Telemann)
Der Weg zwischen den einzelnen Anlaufpunkten wird durch unser Bündnis unterstützt.
Weitere Information und andere Veranstaltungen finden Sie hier.
Die Gedenksteine werden wiederum durch den Kölner Künstler und Initiator des europaweiten Stolpersteinprojektes Gunter Demnig selbst verlegt. Diese Verlegung und das umgebene Programm wird wie bereits zu den vergangen Veranstaltungen durch die Initiative Erinnern und Gedenken geplant und durchgeführt.
Wann? 12:30 Uhr
Wo? 1. Anlaufpunkt: Alten Magdeburger Straße 2 (vormals Wohnsitz von Franz Heymann)
2. Anlaufpunkt: Mahnmal nahe der Marienkirche (Gedenkstein für Paul Beck)
3. Anlaufpunkt: Bahnhofstraße 21 (vormals Wohnsitz von Walter Telemann)
Der Weg zwischen den einzelnen Anlaufpunkten wird durch unser Bündnis unterstützt.
Weitere Information und andere Veranstaltungen finden Sie hier.
Stellungnahme zum Brandanschlag am 2. September 2014
- 6. Januar 2007 – Ermittlungen wegen Attentat mit Molotow-Cocktails
- 21. November 2011 – Nazisymbole ohne Beispiel
- 6. Dezember 2011 – 4 PKW’s gehen in Flammen auf (Bekennerschreiben mit Hakenkreuz aufgetaucht)
- Fremdenfeindliche und Volksverhetzende Plakate und Aufkleber treten seit 2012 vermehrt auf
- 1. Mai 2013 – Etwa 20 Nazis stören Kundgebung auf den Sangerhäuser Markt
- 12. August 2013 – Kirchen mit rechten Parolen beschmiert
- 1. Halbjahr 2014 – Schwarze Kreuze in Sangerhausen – Verbreitung des Opfermythos
- 10. August 2014 – Mutwillige Zerstörung auf dem Jüdischen Friedhof Sondershausen
- 2. September 2014 – Anschlag auf Wohnheim
- 5. September 2014 – Polizei ermittelt wegen Hakenkreuzen
Wieder ist es passiert – Wiederholung aus 2007 wird befürchtet
Laufen sich die Rechten in der Region warm, oder ist es ein
Zufall von Häufungen? Wir sagen nein, es ist kein Zufall. Die Steigerung an
aufsehenerregenden Taten seit dem Brandanschlag 2007 in der Morunger Straße ist
gestiegen und nimmt stetig zu. Nun kam es nach 7 Jahren, am 2. September 2014
und somit einen Tag nach dem 75. Jahrestag des Ausbruches des 2. Weltkrieges,
wiederum zu einem Brandanschlag auf eine Unterkunft für Asylsuchende. Im
Eingangsbereich des Hauses wurde ein Möbelstück in Brand gesteckt und
verschiedene fremdenfeindliche Parolen („Die Zukunft den deutschen Kinder“, „Haut
ab“ und „Verpisst euch“ geschrieben mit SS-Runen) hinterlassen. Dies ist jedoch
bereits der zweite Vorfall in der Unterkunft.
Bei einem ersten Vorfall, welcher sich noch vor dem Gebäude ereignete
wurde die bundesweite Aktion „Schwarze Kreuze“ durchgeführt. Diese wurde von
Rechtsextremen ins Leben gerufen um wiederholt die Geschichte zu verfälschen und
den „deutschen Opfermythos“ zu verbreiten. Es passierte fast unbemerkt und wir
befürchten weitere Schritte aus den hetzenden Reihen, nur wie weit wird es dann
gehen?! Wir fordern eine schnelle Aufklärung und bessere Sicherheitsmaßnahmen
für die gefährdeten Menschen und Solidarität mit den Geschädigten.
Fremdenfeindlichkeit ist untragbar und unerträglich für eine
friedliche Gesellschaft. Diese Situation wollen wir, das Bündnis
"Sangerhausen bleibt bunt", nicht hinnehmen! In den vergangenen
Jahren ist das Engagement und der zivilgesellschaftliche Protest gegen
Rechtsextremismus in und um Sangerhausen stärker geworden. Wir sind ein
Bündnis, das für eine demokratische, gerechte und vielfältigen Gesellschaft
eintritt und sich deshalb gegen rechtsextreme Einstellungen, Gruppen und
Parteien positioniert.
Trotz dem voranschreitenden Einbruch der NPD müssen wir zur
Kenntnis nehmen, dass die Probleme mit rechten Gruppierungen nicht geringer
werden. Aktivitäten im Verfassungsfeindlichen Raum steigen und suchen sich neue
Strukturen. Aber gerade deswegen sind wir ein fester Partner aller, die sich an
friedlichen, gewaltfreien und vielfältigen Aktionen gegen Rechtsextremismus
beteiligen und es sind alle willkommen sowie zur Zusammenarbeit eingeladen, die
unser Selbstverständnis anerkennen und es aktiv unterstützen möchten.
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