Aufruf - Protest nicht als Plattform für undemokratische Kreise

Wie in der Mitteldeutschen Zeitung zu lesen war wird es am 15.12.2014 ab 16:00 Uhr eine Kundgebung auf dem Marktplatz der Stadt Sangerhausen geben, welche sich mit einer kritischen Sicht auf die Politik befassen wird. Hierbei treten jedoch auch Befürchtungen auf, dasss diese Demonstration von menschenverachtenden Meinungen unterwandert wird, da auch auf Seiten mit rechtem Gedankengut angekündigt wurde zukünftig solche Demonstrationen für ihre Ideologie zu nutzen. Auch der Bericht des Oberbürgermeisters zu Sitzung des Stadtrates am 04.12.2014 untermauert in Teilen diese Befürchtung. Diesen stellen wir hier nun zur Verfügung:

"Asylbewerber in Sangerhausen

In Sangerhausen sind derzeit 261 Asylbewerber aus verschiedensten Herkunftsländern untergebracht. Als zuständige Behörde bemüht sich der Landkreis Mansfeld-Südharz sehr intensiv um die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für aufzunehmende Einzelpersonen und Familien. Im Rahmen dieser Vorbereitungen handelt es sich um die Schaffung von Gemeinschaftsunterkünften und Anmietungen von Wohnungen im gesamen Stadtgebiet. Mittlerweile gibt es recht vielseitige Angebote von Vereinen und Initiativen, um Asylbewerbern den Aufenthalt in unserer Stadt zu erleichtern und mit den doch oft ungewohnten Bedingungen und Umständen besser zurecht zu kommen. Hier sind als Beispiel Angeboe im Sportbereich, in der Jugendarbeit, bei Begegnungsabenden und natürlich im neugestalteten Begegnungscafe am Markt zu nennen.

Jedoch gibt es in Sangerhausen auch Personenkreise, die sich über die Medien, wie Facebook, sehr aggressiv gegen die Aufnahme und Betreuung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Deutschland äußern. Hier muss es Aufgabe aller demokratischen Kräfte unserer Stadt und Region sein, derartigen Initiativen und speziellen Initiatoren entgegen zu treten."

Weiterhin heißt es: "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich an derart öffentlichen Kundgebungen auch gern zutiefst undemokratisch denkende Personenkreise hängen und versuchen, derartige Plattformen für ihre Auftritte zu nutzen. Daher möchte ich Sie alle aufrufen, am 15.12.2014 um 16:00 Uhr mit mir gemeinsam dieser angemeldeten Versammlung auf dem Marktplatz beizuwohnen und dort aktiv für unsere rechtsstaatlichen Ziele, auch die der Flüchtlingspolitik, einzutreten."

Wir möchten ebenfalls dazu aufrufen, mit der angemeldeten Montagsdemonstration nicht demokratiefeindlichen und rassistischen Hetzern eine Plattform zu bieten und somit auch die Organisatoren bitten, solchen Meinungen nicht den Nährboden zu geben. Wir werden diese Montagsdemonstration durch unsere Vielfalt bereichern und zur Seite stehen, solang wir uns entsprechend unseres Selbstverständnisses wiederfinden.
Gleichzeitig werden wir die OASE als wichtigen Mittelpunkt unserer Arbeit in Sangerhausen vor solch möglichen Äußerungen und Angriffen Menschenverachtender Aussagen schützen. Mit Lichtern (am besten Kerzen in Gläsern) soll ein leuchtender und schützender Ring um die Oase entstehen, mit welchen wir auch den Marktplatz für Menschlichkeit und Gastfreundlichkeit erstrahlen lassen.
Vor allem auf den geschichtlichen Bezug möchten wir sagen, dass auch 1989 Menschen mit Kerzen auf die Straße gegangen sind, auch in Sangerhausen.

Update: 06.12.2014 / 15:59 Uhr

OASE wurde eröffnet

Vielfalt ist ein hohes gut, genau wie die Solidarität gegenüber Menschen, welche aus aufgrund verschiedener Krisen auf ihren Ländern flüchten musste und müssen. Es gilt der Grundsatz "we are all human" - Wir sind alle Menschen.

Die OASE ist unser Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen, sie ist unser Projekt zur Verständigung mit anderen Kulturen und dem gegenseitigen Verständnis. Wir laden alle Menschen ein erfolgreich für die Verständigung und Solidarität untereinander zu werben - für eine friedliche Welt in der es egal ist, welche Hautfarbe man hat, welche Religion man lebt und welcher Herkunft man ist.

Menschen verstehen sich immer, auch wenn es nur mit Händen und Füßen tut. Dies haben wir zur Eröffnung bewiesen und damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung geschafft.

Für die OASE gilt jedoch folgendes zu beachten:
Personen die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, sind von den Veranstaltungen jeglicher Art ausgeschlossen. Die Veranstalter werden ihnen den Zutritt verwehren oder während einer Veranstaltung sie von dieser ausschließen. Der Veranstalter behält sich entsprechendes Hausrecht vor.

Neue Stolpersteine werden verlegt

Im Jahr 2014 wird an Sangerhäuser Mitbürger erinnert, die auf Grund ihrer politischen Überzeugung Opfer des Nationalsozialismus wurden. Es waren Mitglieder der SPD, KPD und der Sozialistischer Arbeiterjugend. Erfahren Sie hier mehr zu den Personen.

Die Gedenksteine werden wiederum durch den Kölner Künstler und Initiator des europaweiten Stolpersteinprojektes Gunter Demnig selbst verlegt. Diese Verlegung und das umgebene Programm wird wie bereits zu den vergangen Veranstaltungen durch die Initiative Erinnern und Gedenken geplant und durchgeführt.

Wann?    12:30 Uhr

Wo?        1. Anlaufpunkt: Alten Magdeburger Straße 2 (vormals Wohnsitz von Franz Heymann)
               2. Anlaufpunkt: Mahnmal nahe der Marienkirche (Gedenkstein für Paul Beck)
               3. Anlaufpunkt: Bahnhofstraße 21 (vormals Wohnsitz von Walter Telemann)

Der Weg zwischen den einzelnen Anlaufpunkten wird durch unser Bündnis unterstützt.

Weitere Information und andere Veranstaltungen finden Sie hier.

Stellungnahme zum Brandanschlag am 2. September 2014

  • 6. Januar 2007 – Ermittlungen wegen Attentat mit Molotow-Cocktails
  • 21. November 2011 – Nazisymbole ohne Beispiel
  • 6.  Dezember 2011 – 4 PKW’s gehen in Flammen auf (Bekennerschreiben mit Hakenkreuz aufgetaucht)
  •  Fremdenfeindliche und Volksverhetzende Plakate und Aufkleber treten seit 2012 vermehrt auf
  • 1. Mai 2013 – Etwa 20 Nazis stören Kundgebung auf den Sangerhäuser Markt
  • 12. August 2013 – Kirchen mit rechten Parolen beschmiert
  • 1. Halbjahr 2014 – Schwarze Kreuze in Sangerhausen – Verbreitung des Opfermythos
  • 10. August 2014 – Mutwillige Zerstörung auf dem Jüdischen Friedhof Sondershausen
  • 2. September 2014 – Anschlag auf Wohnheim
  • 5. September 2014 – Polizei ermittelt wegen Hakenkreuzen

Wieder ist es passiert – Wiederholung aus 2007 wird befürchtet



Laufen sich die Rechten in der Region warm, oder ist es ein Zufall von Häufungen? Wir sagen nein, es ist kein Zufall. Die Steigerung an aufsehenerregenden Taten seit dem Brandanschlag 2007 in der Morunger Straße ist gestiegen und nimmt stetig zu. Nun kam es nach 7 Jahren, am 2. September 2014 und somit einen Tag nach dem 75. Jahrestag des Ausbruches des 2. Weltkrieges, wiederum zu einem Brandanschlag auf eine Unterkunft für Asylsuchende. Im Eingangsbereich des Hauses wurde ein Möbelstück in Brand gesteckt und verschiedene fremdenfeindliche Parolen („Die Zukunft den deutschen Kinder“, „Haut ab“ und „Verpisst euch“ geschrieben mit SS-Runen) hinterlassen. Dies ist jedoch bereits der zweite Vorfall in der Unterkunft. 

Bei einem ersten Vorfall, welcher sich noch vor dem Gebäude ereignete wurde die bundesweite Aktion „Schwarze Kreuze“ durchgeführt. Diese wurde von Rechtsextremen ins Leben gerufen um wiederholt die Geschichte zu verfälschen und den „deutschen Opfermythos“ zu verbreiten. Es passierte fast unbemerkt und wir befürchten weitere Schritte aus den hetzenden Reihen, nur wie weit wird es dann gehen?! Wir fordern eine schnelle Aufklärung und bessere Sicherheitsmaßnahmen für die gefährdeten Menschen und Solidarität mit den Geschädigten.

Fremdenfeindlichkeit ist untragbar und unerträglich für eine friedliche Gesellschaft. Diese Situation wollen wir, das Bündnis "Sangerhausen bleibt bunt", nicht hinnehmen! In den vergangenen Jahren ist das Engagement und der zivilgesellschaftliche Protest gegen Rechtsextremismus in und um Sangerhausen stärker geworden. Wir sind ein Bündnis, das für eine demokratische, gerechte und vielfältigen Gesellschaft eintritt und sich deshalb gegen rechtsextreme Einstellungen, Gruppen und Parteien positioniert. 

Trotz dem voranschreitenden Einbruch der NPD müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Probleme mit rechten Gruppierungen nicht geringer werden. Aktivitäten im Verfassungsfeindlichen Raum steigen und suchen sich neue Strukturen. Aber gerade deswegen sind wir ein fester Partner aller, die sich an friedlichen, gewaltfreien und vielfältigen Aktionen gegen Rechtsextremismus beteiligen und es sind alle willkommen sowie zur Zusammenarbeit eingeladen, die unser Selbstverständnis anerkennen und es aktiv unterstützen möchten.

Redebeitrag im Rahmen der Aktionswoche Bunt.Bewegt!

Im Rahmen der Aktionswoche gegen das Nazifest 2014 gab es, wie bereits im letzten Jahr, eine Andacht mit Friedensgebet in der Kirche in Berga. Diesen Aufruf an alle veröffentlichen wir gern, da er an alle apelliert sich zu beteiligen und sich einzusetzen.

Der Pfarrer Martin Niemöller, einer der prägenden Köpfe der Bekennenden Kirche in der Nazi-Zeit, 1937 im KZ Sachsenhausen eingesperrt, sagte selbstkritisch im Rückblick: "Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen -  ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen -  ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen - ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

Letztes Jahr ist Berga überrollt worden von dem rechtsradikalen Sommerfest. So ein überregionales Treffen in unserem kleinen Ort, hieß es. Das war für viele ziemlich fremd. Fremd war auch, was da unternommen werden konnte – neue Worte, neue Herausforderungen. Bürgerversammlung. Kerzengang. Freibadfest. Demonstration. Friedensgebet.

Das Konzert kam einigen vielleicht wie ein Spuk vor und sie haben gehofft, dass er so schnell wie möglich vorbeigeht und keine Spuren, keine Erinnerung hinterlässt. Aber der Spuk war nicht verschwunden, sondern gleich danach wurde eine Neuauflage angekündigt, sozusagen als Beginn einer Tradition.

In diesem Jahr war Zeit, sich darauf einzustellen und Strategien zu entwickeln. Der Gemeinderat Berga und der Verbandsgemeinderat Goldene Aue haben eine Resolution verfasst. Ämter haben überlegt, an welchen Stellen sie mit Auflagen einhaken können, bis hin zu den Toiletten. Vor allem: es gab Gegenwind aus der Zivilgesellschaft. Leute in der Region haben überlegt, was sie unternehmen können. Das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ hat von Anfang an mitgedacht, wie sie die Menschen hier in Berga unterstützen können.  Der Kreissprotbund, der Kirchenkreis, der Kreisfeuerwehrverband, der Kreistag, der Stadtrat von Sangerhausen, sie alle haben eindeutige Stellungnahmen abgegeben und sind damit an die Öffentlichkeit gegangen. Die Zeitungen haben berichtet.

Am Ende hat es sich gelohnt. In Berga hat 2014 kein Sommerfest stattgefunden. Die Veranstalter sind nach Sondershausen ausgewichen. Das hat nicht nur mit Gerichtsentscheiden, Berufungen und Auflagen bis gestern Abend und heute früh zu tun. Die vielen einzelnen kleinen und großen Bemühungen und Aktionen haben den rechten Kräften deutlich gemacht: Berga ist kein Ort, an dem sie sich unkompliziert und unwidersprochen treffen können.

Es lohnt sich, Widerstand zu leisten. Es lohnt sich, im Gemeinderat und im Ort darüber zu diskutieren, Gegenaktionen zu planen, Zeichen zu setzen.

Und es lohnt sich, das auch im nächsten Sommer zu tun und die Menschen in Sondershausen zu unterstützen, die in diesem Jahr innerhalb von 10 Tagen etwas auf die Beine stellen mussten, damit weder dort noch in Artern ein Nazifest gefeiert wird noch sonstwo in unserer Gegend.
Jeden Tag überträgt das Fernsehen Bilder von Gewalt, Unrecht und Krieg. Eine Welt, in der die Starken regieren, die Lautstarken, die Finanzstarken, die Raufbolde und Ideologiestarken, eine solche Welt ist eine unmenschliche Welt. Für das Bunte und die Vielfalt des Lebens bleibt kein Platz. Eine Welt der Starken hat keinen Platz für Suchen und Zweifeln, für welche, die sich nicht zurechtfinden, für solche, die ihre Interessen nicht lautstark in die Öffentlichkeit bringen können, für die Leisen, die Langsamen, die Bedächtigen, die Kinder, kein Platz für Schwache, für Alte, für Kranke, für Behinderte.

Als Gemeinschaft sind wir verantwortlich, dass für alle Raum ist, dass niemand hinten runter fällt, dass auch die aufgefangen werden, die es schwer haben, die fremd sind oder Krisen durchmachen.
Und wir selbst sind nicht nur stark, sondern gleichzeitig auch schwach und angewiesen auf Solidarität, darauf angewiesen, dass andere uns die Hände reichen, uns beiseite stehen, den Rücken stärken.

„Als die Nazis die Kommunisten einsperrten, die Sozialdemokraten, die Gewerkschafter, habe ich geschwiegen. Als sie mich holten, gab es niemanden mehr, der protestieren konnte“, sagt Martin Niemöller. Wenn heute über AusländerInnen  hergezogen wird, wenn Punks durch die Straßen gejagt werden, über Schwule Witze gerissen werden, dann geht es uns alle an und wir sind gefragt und unsere Solidarität.

Es tut gut, wenn wir uns einsetzen für eine menschliche, freundliche Welt. Es ist gut, wenn wir dafür Zeichen setzen, Licht in unsere Umgebung bringen so wie nachher beim Kerzengang, und unseren Mund zur rechten Zeit aufmachen.  Dazu helfe uns Gott.

Margot Runge - Berga, den 09. August 2014

Protestnews aktuell

Das Bündnis "Sangerhausen bleibt bunt" ruft zu Protesten gegen das geplante Musikfestival der NPD auf, das voraussichtlich in Sondershausen, Berga oder Sangerhausen stattfinden wird.

Der Koordinierungskreis erklärt: "Wir akzeptieren es nicht, dass Patrick Weber (NPD)
Sangerhausen, Sondershausen und Berga mit seiner Anmeldestrategie gegeneinander aus-
spielt. Deswegen werden wir mit unseren  Aktionen mobil sein und uns klar gegen
das rechte Musikfestival stellen, egal ob in Berga, Sondershausen oder Sangerhausen.
Im Moment hat Weber noch bestehende Anmeldung für alle drei Orte und wir planen weiter-
hin für alle drei Orte und sind in der Lage, überall mit unseren Aktionen Gesicht zu zeigen."

"Sangerhausen bleibt bunt" wird zahlreiche Aktionen vorbereiten.

Aktionsplan Sangerhausen

Freitag - 08.08.2014

Bunter Kaffeeklatsch

Unter den Kastanienbäumen sitzen, gemütlich eine Tasse Kaffee schlürfen, miteinander ins Gespräch kommen und merken: so bunt ist Sangerhausen!

Kaffee und Informationen gibt's umsonst.

Kuchen oder andere Leckereien bestimmt auch - wenn einige mitbringen und alle teilen.

      Ort:       Markt vor der Jakobikirche

      Beginn:  ab 10:00 Uhr

Kunstprojekt - Wir machen Sangerhausen bunt

      Ort:       Walkmühle Sangerhausen

ABGESAGT

 

Kino zur Bildung? - Na klar!

Mit Filmen wollen wir Toleranz und Weltoffenheit begreiflich und greifbar machen.

An diesem Abend zeigen wir den Film "Der große Diktator". Dieser Film stammt ursprünglich aus dem Jahr 1940 und wurde immer wieder entsprechend qualitativ aufgearbeitet. Mehr Informationen zum Film erhalten Sie hier.

      Ort:       Movie Star Kino (Kornmarkt) Sangerhausen

      Beginn:  18:00 Uhr (bitte rechtzeitig vor der Vorstellung da sein)

      Eintritt:   Nicht mit uns - diesen Abend ist das Kino auch mal kostenfrei.
 

Samstag - 09.08.2014

Ein "come-together" der bunten Bevölkerung

Mit dem Angebot an Vereine, sich zu präsentieren und damit für Demokratie zu demonstrieren, starten wir in den Samstag. Es ist der Auftakt unserer Demonstration, um ein gemeinsames Statement abzugeben. Kommen Sie dazu und machen Sie mit - für eine tolerante, weltoffene und bunte Stadt Sangerhausen und gemeinschaftlichen Landkreis Mansfeld-Südharz für Demokratie.

      Ort:       Schützenplatz am Kaufland Sangerhausen

      Zeit:      09:00 - 11:00 Uhr

Wie danach weiter?

An das "come togehter" wird sich eine Demonstation am Ort des Nazifestes anschließen. Hierzu wird ein Bus als kostenfreie Mitfahrgelegenheit ab der Haltestelle am Schützenplatz um 10:45 Uhr zur Verfügung stehen. Weitere Informationen wird es vor Ort und über diesen Blog, Facebook und Twitter geben.

Aktionsplan Berga

Samstag - 09.08.2014

Unterhaltung "kosst nüschd"

Unser "Vorglühen" zur Demonstration findet bereits im letzten Jahr auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Es besteht hier die Möglichkeit untereinander ins Gespräch zu kommen.

      Ort:       Bahnhofsvorplatz Berga

      Beginn:  09:30 Uhr

Kundgebung und Kerzengang

Ein breites Bündnis ist das was gemeinschaftlichen Protest ausmacht. Alle Menschen, alle Vereine und Verbände, sowie Partein und Zusammenschlüsse, welche hinter der demokratischen Grundordnung stehen sind herzlich zur Kundgebung an der Kirche der Gemeinde Berga mit anschließenden Gang durch die Gemeinde eingeladen. Der Weg bringt die Menschen von dort aus über die Bergstraße, Lindenstraße, Hospitalstraße bis zu den Kundgebungsorten Schule und Kindergarten der Gemeinde. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen an diesem Protest teilzunehmen und hierzu eine Kerze mitzubringen. Jeder Mensch kann hiermit zeigen, dass er sich gegen braunes Gedankengut wendet und Intolleranz nicht akzeptiert.

      Ort:       Kirche Berga

      Zeit:      ab 21:00 Uhr

Kunst gegen Rassismus

In diesem Jahr zeigt sich einmal mehr, dass jede und jeder eine Form finden kann sich gegen rechtes Gedankengut und jegliche Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auszusprechen. Gemeinsam mit Ihnen und allen Akteurinnen und Akteuren halten wir die Flagge hoch für eine vielfältige demokratische Welt, welche es gilt zu verteidigen.

Hinzu gekommen ist jetzt auch noch eine weitere vorerst Dauerhafte Aktion, welche bereits bundesweit bekannt ist und durchgeführt wird. Das Projekt heißt "Kunst gegen Rassismus" und wird in unserer Region vor allem durch den Verein Rockt für unsere Kinder e.V. bzw. durch die Vorsitzende Sylvia Liesegang getragen.

Sie hat für eine Ausstellung ab dem 1. August 2014 im Rathaus Sangerhausen viele Bilder verschiedener Künstlerinnen und Künstler zusammengetragen, welche von diesen gespendet werden.
Die Ausstellung wird mit dem 8. August offiziell gemeinsam mit der Künstlerin Susanne Stabermann und Vertretern der Stadt Sangerhausen eröffnet.
Alle genauen Daten veröffentlichen wir in Kürze.

Die dort ausgestellten Kunstwerke werden voraussichtlich in einem Regelmäßigen Abstand gewechselt, sodass immer wieder auch neue Stücke und Sichtweisen zu erblicken sind. Die Bilder können voraussichtlich zum Ende des Jahres bei einer weiteren Veranstaltung gegen eine Spende, welche sozialen Projekten zur Verfügung gestellt werden, erworben werden.

"Goldene Aue" beschließt Resolution gegen Rechts

Noch im letzten Jahr versuchte das Bündnis mit der Verbandsgemeinde "Goldene Auge" ins Gespräch zu kommen, um Unterstützung für seine Aktionen in Berga für Aufklärung über das Geschehen und damit gegen das Nazifest im Gewerbegebiet zu erhalten. Zum damaligen Zeitpunkt fand man damit keinen Anknüpfungspunkt. Durch die Einbringung einer Resolution in  den Verbandsgemeinderat durch Carola Kunde haben auch wir nun Hoffnung auf mehr Unterstützung und Gespräche mit der Gemeinde.
Nachfolgend veröffentlichen wir nun die eingebrachte und einstimmig angenommene Resolution.

Resolution gegen Rechtsextremismus


In der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ leben knapp 10.000 Menschen in den Gemeinden Berga, Brücken-Hackpfüffel, Edersleben, Kelbra und Wallhausen unter dem Leitbild der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in einer Gemeinschaft und im gegenseitigen Respekt. Angesichts der vielfältigen Wurzeln und Traditionen dieser Menschen sind Verständnis, Toleranz und Offenheit im Alltag unverzichtbar. 

Mit großer Sorge nehmen wir daher zur Kenntnis, dass zum wiederholten Mal ein rechtsradikales „Familienfest“ im bergaer Gewerbegebiet stattfinden soll und die Gemeinde damit wiederholt Aufmarschplatz hunderter Rechtsradikaler gemacht wird. Es schmerzt uns hinnehmen zu müssen, dass Flächen welche für hochwertige Investitionen und moderne Industrieanlagen zur Verfügung gestellt wurden, für den Auftritt rechter Prominenz, Hassreden und hasserfüllter Musik missbraucht werden soll.

Dies ist ein Versuch neonazistischer Kräfte den Menschen eine grundlegend neue Richtung zu geben und zu verschleiern, dass den Nazis ein freiheitliches und weltoffenes Zusammenleben widerstrebt. Intoleranz, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind Kern ihrer Weltanschauung, was die Menschheit im vergangenen Jahrhundert schmerzlich erfahren musste. 


Wir, der Verbandsgemeinderat „Goldene Aue“ werden nicht zulassen, dass erneut Menschen aus unserer Gemeinschaft aufgrund ethnischer Herkunft, religiösem Bekenntnis, sexueller Orientierung oder politischer Überzeugung ausgegrenzt oder verfolgt werden oder zu Schaden kommen. Rechtes Gedankengut ist für uns unter keinen Umständen akzeptabel. Wo immer es möglich und notwendig ist, werden wir nationalsozialistischen Bestrebungen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln Einhalt gebieten, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen. 

Dies sind wir auch gegenüber den jungen Menschen in unseren Gemeinden schuldig. Wir müssen ihnen zeigen, dass komplexe gesellschaftliche Herausforderungen mit stumpfen Parolen nicht gelöst werden, sondern weltoffenes, demokratisches und tolerantes Handeln bedürfen. Wir wollen dies durch die aktive Unterstützung bei Aufklärung der Bürger durch Initiativen, Vereine und Verbände deutlich machen. Auch gilt es in Zukunft genauer hinzuschauen und „Nein!“ zu sagen, um damit Zivilcourage zu fördern und neofaschistischem Gedankengut und Alltagsrassismus mit aller Deutlichkeit entgegen zu treten.


Wir, die politische Verantwortlichen, werden mit gutem Beispiel voran gehen und der rechten Szene geschlossen und energisch entgegen treten. Wir unterstützen daher auch alle kreativen und friedlichen Aktionsformen gegen Rechts, denn diese sind für uns Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme und Vielfalt. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam mit uns am 8. & 9. August 2014 Gesicht zu zeigen und die Aktionen für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz in unseren Gemeinden und im Landkreis zu unterstützen.

Moto 2014 - Bunt.Bewegt!

Es ist geschafft - die Aktionen für das Jahr 2014 gegen das Fest der Neonazis steht und für jeden ist etwas dabei. Aber das was wir nun mit dem Aktionsplan für Sangerhausen und Berga vorstellen ist noch lange nicht alles. Alles was sich in den kommenden Wochen nun noch tun wird, werden wir so schnell es geht hier in die Welt hinaus tragen. Nun sind alle Menschen gefragt sich zu zeigen und mit zu machen. Zeigen Sie sich und setzen Sie ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit - gegen Menschenhass und Fremdenfeindlichkeit.

Alle Aktionen finden Sie HIER.

Wir stellen uns gegen Bewegungen von Rechts

Auch 2014 soll es in der Region Sangerhausen am 9. August wieder zu einem "Politischen Fest der Nationalen" kommen. Diesem Versuch wird sich "Sangerhausen bleibt bunt" entschieden entgegen stellen und mit bunten, kreativen und vielfältigen Protest zeigen, wie Sangerhausen wirklich ist. 
Die Neonazis haben für den 9. August sowohl einen Standort in Berga als auch das Gebiet der Walkmühle in Sangerhausen angemeldet. 
Die zentrale Gegenaktion wird in Sangerhausen am 9.8.2014 ab 11:00 Uhr stattfinden. Der Treffpunkt ist der Schützenplatz in Sangerhausen. 
Für alle Aktionen wird es wie auch bereits im letzten Jahr eine Übersicht mit allen Daten geben. 

Spendenaufruf

Die Aktivitäten des Bündnis Sangerhausen bleibt bunt werden ausschließlich aus ehremantlicher Arbeit vieler Mitwirkender und Spenden, sowie hierfür notwendigen Fördermitteln auf die Beine gestellt. Hierzu gehören die verschiedenen Projekte des Bündnis, welche durch die Arbeitsgruppen wie z.B. die interkulturelle Begegnungstätte OASE erarbeitet und aufgebaut werden.

Wir bitten daher um Unterstützung unseres Bündnisses in "manpower", materiellen und finanziellen Spenden.

Wer sich gern in eines der Projekte im Bündnis, oder allgemein im Bündnis einbringen möchte kann sich über info@sangerhausen-bleibt-bunt.de bei uns melden.

Materielle Spenden nehmen wir gern in der OASE während der Öffnungszeiten oder auch außerhalb dessen in Rücksprache entgegen.

Finanzielle Spenden bitten wir an die folgende Bankverbindung zu richten:

Bankverbindung: Förderverein Schule Riestedt e.V.
IBAN:                  DE 188006 3558 0005 487056
BIC:                     GENODEF1SGH - Volksbank Sangerhausen e.G.
Verwendungszweck: "Sangerhausen bleibt bunt"

Bitte geben Sie im Verwendungszweck Ihren vollständigen Namen und die vollständige Anschrift an, sodass die Möglichkeit besteht eine Spendenquittung auszustellen.

Hinweis: Der Förderverein der Schule Riestedt e.V. ist seit dem Jahr 2014 der finanzielle Träger des Bündnis Sangerhausen bleibt bunt. Rückfragen zu Spendenquittungen für vergangene Jahre bittet wir jedoch über das Bündnis zu stellen.